Unsere Schottland – Reise
vom 01. Mai bis 17. Mai 2019
Mittwoch 1. Mai
Um kurz vor 11 Uhr fuhren wir los. Es gab eine Strecke von knappen 800 km zu bewältigen. Mit nur kurzen Stopps um die Fahrer zu wechseln, landeten wir um ca. 20 Uhr in Amsterdam oder sagen wir nicht weit davon entfernt. 16 km außerhalb fanden wir einen netten Campingplatz. Zu Abend haben wir in einem schnuckeligen, ulkigen Restaurant gleich beim Campingplatz.
Der „De Badhoeven“ ist ein schön gelegener Campingplatz, mit einem wunderschönen Blick auf die Bucht.
Donnerstag 2. Mai
Wir konnten erst gegen Mittag auf die Fähre nach Newcastle fahren, darum machten wir die Altstadt von Amsterdam noch ein bisschen unsicher. Das Wetter spielte zwar nicht so mit, es regnete. Aber fast in jedem Laden gab es Regenschirme, als wenn sie es wussten. Aus unserer Warte empfiehlt es sich auf jeden Fall früher an der Fähre zu sein, damit man noch die Aussicht von der Sky – Bar genießen kann.
Freitag 3. Mai
Ok, Fähre fahren war nicht der Brüller, bei echt schwerer See. InNewcastle / England, runter von der Fähre und auf nach Schottland. 1. Halt „Gretna Green“. Die Schmiede von Gretna Green um das Jahr 1712 gebaut gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Hochzeitsorten der Welt; jährlich werden dort etwa 5000 Ehen geschlossen. Der Ort wurde über 200 Jahre lang von minderjährigen Paaren aus England, aber auch aus Teilen des übrigen Europas zur Hochzeit aufgesucht, weil sie hier ohne Erlaubnis der Erziehungsberechtigten eine Ehe schließen konnten. Heute ist die Schmiede, längst zu einem Museum umgebaut ist. Es gibt eine Ausstellung und drei Trauzimmer, die alle mit einem Amboss versehen sind und jede Menge Souvenirs.
In Lockerbie / Schottland, fanden wir eine bezaubernden Campingplatz. Den Hoddom Castle Caravan Park. Sauber, schön und ruhig. In dem kleinem Schloss ist das Restaurant untergebracht, in dem man unglaublich gut essen kann.
Samstag 4. Mai
Nach dem Frühstück machten wir uns weiter auf den Weg zum „Caerlaverock Castle“. Caerlaverock Castle war Herrschaftssitz des Maxwell-Clans. Der Grundstein für die Burg wurde um 1270 gelegt. Sie ist die einzige dreieckige Wasserburg in Schottland. An der nördlichen Ecke befindet sich das Torhaus, das aus einem Doppelturm besteht. Die Burg ist komplett von einem wassergefüllten Graben umgeben und wurde nicht, wie viele andere Burgen, auf einem Felsen errichtet. Im Jahr 1300, während des schottischen Aufstands gegen die englische Oberherrschaft, wurde es von König Eduard I. belagert, da dieser alle in unmittelbarer Nähe zu England befindlichen Burgen auch in englischer Hand sehen wollte. 1946 stellte der Duke of Norfolk diese Burg unter staatliche Aufsicht. Nach umfangreichen Erhaltungsarbeiten steht diese gut erhaltene Burgruine heute unter der Obhut von Historic Scotland.
Zweiter Halt ist die „Sweetheart Abby“. Das Kloster wurde im Jahr 1273 von Dervorguilla de Balliol zur Erinnerung an ihren Ehemann John de Balliol, auf dessen hier einbalsamiertes Herz der Name der Abtei zurückgeht, als letztes schottisches mittelalterliches Zisterzienserkloster gestiftet. Das Kloster kam nach der schottischen Reformation 1560, erst 1624 zum Erlöschen.
Weiter ging es nach Dumfries, wo wir das Aviator Museum besuchten. Das Dumfries and Galloway Aviation Museum ist ein freiwillig betriebenes Luftfahrtmuseum in und um den Wachturm aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, der ehemaligen RAF Dumfries.
Wenn man schon mal in Dumfries ist muss man das Robert Burns House gesehen haben. Robert Burns wurde am 25. Januar 1759 in Alloway, Ayrshire geboren und starb am 21. Juli 1796 in Dumfies, Dumfiesshire. Er war ein schottischer Dichter und verfasste zahlreiche Gedichte, politische Texte und Lieder. Sein bekanntestes Lied ist „Auld lang Syne“, Teil der britischen Tradition geworden ist.
Und letzter Halt für den heutigen Tag, „Glenluce Abby“.Diese ehemalige Zisterzienserabtei wurde 1192 errichtet, nach der schottischen Reform 1560 geriet es in Verfall und wurde 1602 aufgelöst. Glenluce bedeutet soviel wie „Tal des Lichtes“.
Und wir machten uns wieder auf die Suche nach einem Campingplatz. Tja dieses mal wurden wir nicht fündig und fuhren weiter bis nach Glasgow. Diese Stadt macht einen netten Eindruck aber sie ließ uns kalt stehen. Somit stand das erste Wildcampen im Industriegebiet auf dem Plan.
Sonntag 5. Mai
Und weiter geht’s nach einer ruhigen Nacht. Mit dem gemeinsam Beschluss Glasgow hinter uns zu lassen machten wir uns auf den Weg zum Loch Lomond. Ein See 23 km nordwestlich von Glasgow. Gestärkt ging es auf der A 83 weiter zum „Dunstaffnage Castle“.
Der Überlieferung nach befindet sich die Burg an der Stelle einer älteren Befestigung. Die heutige Festung wurde um das Jahr 1220 von Duncan Dubhgall, dem Enkel des Lord of the Isles Somerled, oder seinem Sohn Ewen für den MacDougall-Clan errichtet. Dunstaffnage Castle gilt für die Erbauungszeit als eine der mächtigsten Festungen im westlichen Schottland. 1308 oder 1309 wurde Dunstaffnage von Robert the Bruce eingenommen und blieb etliche Jahre in königlichem Besitz. Die Festung ging 1469 in den Besitz des Campbells Clans über. Von diesem wurde die Burg bis zu den Jakobitenaufständen militärisch genutzt. Flora MacDonald, die Bonnie Prince Charlie nach dessen Niederlage bei Culloden zur Flucht vor den englischen Truppen verhalf, war 1746 kurzfristigin Dunstaffnage inhaftiert, bevor sie weiter nach London gebracht wurde.
Nach dieser langen Autofahrt und vielen Eindrücken sehnt sich jeder nach einer Dusche und los ging es auf Campingplatz Suche und wurden auch fündig. Am Glencoe.
· Invercoe – Caravanpark in Glencoe ist ein wunderschöner Platz, der alles bietet, was ein Camperherz begehrt, samt einen Blick auf Glencoe und Loch Leven
Montag 6. Mai
Frisch geduscht, ausgeruht und gestärkt geht es weiter auf unsere Reise durch Schottland. Erster Stopp, Fort William. Fort William liegt am Ufer des Loch Linnhe, der längsten Meeresbucht Schottlands, an den Mündungen der Flüsse Nevis und Lochy. Die Stadt und ihre Stadtteile sind von sehenswerten Bergen wie dem Ben Nevis, der mit einer Höhe von 1345 Metern der höchste Berg Schottland und Großbritannien ist.
Ein Fort gibt es dort nicht aber eine schöne Ruine, das Inverlochy Castle. Inverlochy Castle wurde zwischen 1270 und 1280 für den Clan Comyn errichtet. Als Robert the Bruce 1306 den schottischen Thron bestieg, wurden die Comyns, seine Rivalen um den Thron, enteignet und die Burg war eine Zeitlang unbewohnt. Und munter geht die Reise weiter nach Glenfinnan. Der Glenfinnan-Viadukt ist ein Eisenbahnviadukt an der Strecke der West Highland Line in Glenfinnan, auf dem Abschnitt zwischen Fort William und Mallaig. Er wurde zwischen Juli 1897 und Oktober 1898 erbaut und ist eine der wichtigsten Anlagen der am 14. April 1901 eröffneten Bahnlinie. Das 380 Meter lange Bauwerk besteht aus 21 Pfeilern, die bis zu 30 Meter hoch sind. Der Viadukt war zum Zeitpunkt der Fertigstellung eine technische Pionierleistung, denn er ist eine der ersten großen Stampf-Betonbrücken überhaupt. Am Glenfinnan-Viadukt wurden Szenen vieler Filme und Fernsehserien gedreht, unter anderem die Harry Potter - Filme, in denen jeweils der Hogwarts-Expresss den Viadukt passiert. Und man glaubt es kaum, auf dem Weg zur Fähre in Mallaig, nach Isle of Sky , haben wir diesen tollen Zug gesehen, wow. Leider wurde nichts aus der Fähre und wir mussten den ganzen Weg zurück, wo wir wieder den Zug erhaschten, der stampfend und dampfend durch das Tal zurück fuhr. 138 Meilen, sind es noch bis Sligochan, auf Isle of Sky, wo wir noch wunderschöne Ecken auf der A 87 fanden.
Sligachan Camping ist jetzt nicht unbedingt der sauberste Campingplatz, aber er bietet alles. Ist groß und man hat einen schönen Blick aufs Wasser. Restaurants sind gleich in der Nähe.
Dienstag 7. Mai
Heute ist unser Programm streng gestrafft und auch geht’s. Die Fairy Pools warten. Die Fairy Pools befinden sich am Fuße der Black Cuillins, sie bestehen aus einer Aneinanderreihung von vielen kleineren und größeren Wasserfällen, Kaskaden und Pools verteilt über einer Strecke von ein paar Kilometern bestehen. Nach einer Sage der Einheimischen soll dies der Ort sein, an dem die Feen leben. Wenn man sich das türkis-blaue und zugleich kristallklare Wasser so ansieht, besteht da kein Zweifel. Sollte es Feen wirklich geben, dann hier.
2ter Halt, das Dunvegan Castle. Es ist das älteste durchgängig bewohnte Schloss in Schottlands und diente den Clanchiefs der MacLeods über 800 Jahre lang als Wohnsitz. In der viktorianischen Zeit wurde ein großer Park angelegt. Dank des Golfstroms kann eine Vielfalt von Pflanzen in dieser Anlage gedeihen. Zudem gibt es zwei Wasserfälle, Laubengänge oder ein Seerosenbecken unter anderm eine Sumpfdotterblume, aber das ist eine andere Geschichte. Im Laufe der Jahre waren einige prominente Personen im Schloss zu Gast, darunter Samuel Johnson, Sir Walter Scott, Flora MacDonald und Königin Elisabeth II.
Und weiter geht es auf der Insel zum „Old Man of Storr“. Der „Old Man of Storr“ ist eine 48 Meter hohe Felsnadel. Nach einer Legende suchten ein alter Mann und seine Frau in der Gegend nach einer entlaufenen Kuh. Dabei trafen sie auf Riesen, vor denen sie flüchteten. Während der Flucht warfen sie einen Blick zurück und wurden daraufhin versteinert. Weiter auf der holperigen Straße geht es zum „Kilt Rock Wasserfall“. Der Kilt Rock ist ein Felsen mit einer ca. 55 Meter hohen Steilklippe. Von dieser stürzt sich der Abfluss des Süßwassersees Loch Mealt dramatisch ins Meer. Der Kilt-Rock soll seinen Namen von seiner Ähnlichkeit zu dem Muster der bekannten Schottenröcke (Kilts) haben. Tatsächlich hat er interessante Linien aufzuweisen, für eine Verwechslung mit dem Tartan-Muster eines Schottenrocks braucht man aber einiges an Fantasie.
Da die ganze Küstenstraße nur einmal um die ganze Insel geht, mussten wir den ganzen Weg zurück fahren und fuhren durch Portree,die einzige Stadt ( Hafenstadt ) der Insel.
Wieder gingen wir auf die Suche nach einem Campingplatz
Der Reraig Caravan Site ist ein schöner Platz, der alles zu bieten hat. Die Sanitäranlagen sind sauber nur für die Duschen braucht man Münzen.
Mittwoch 8. Mai
In der Früh geht es gleich weiter. Wir schauten uns von der Ferne das „Eilean Donan Castle“ an. „Eilean Donan Castle“ ist eine Niederungsburg in der Nähe von Dornie. Der Name selbst bedeutet „Donans Insel“ und weist auf den Hl. Donnán von Eigg hin, einen keltischen Märtyrer aus dem 6. Jahrhundert. Die Burg ist der Stammsitz des Clans Mayrae. Mit dem Bau der Burg wurde etwa um 1220 während der Regierungszeit von Alexander II. als Verteidigung gegen wikingische Überfälle begonnen. Im Winter 1307/08 diente Eilean Donan Castle Robert the Bruce als Fluchtburg, als er sich im Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieg auf der Flucht vor den Engländern befand. Die Burg wurde oft als Kulisse für Filme wie Highlander – Es kannn nur einen geben, Elizabeth – Das goldene Königreich, Braveheart oder James Bond – Die Welt ist nicht genug, um nur einige zu nennen.
Auf zu den „ Inverewe Gardens“. Au man, das hätte Agnes gefallen. So eine Vielfalt von Blumen, Bäumen und Gerüchen. Der „Inverewe Garden“ ist einer der nördlichst gelegenen botanischen Gärten der Welt. Durch seine bevorzugte Lage an der Nordwestküste Schottlands, direkt am warmen Golfstrom, kann er mit einer für diesen Breitengrad völlig untypischen und vielfältigen Bepflanzung aufwarten.
Trotzdem hat es über das Jahr eine recht konstante, hohe Temperaturen vorzuweisen. Die niedrigste je gemessene Temperatur lag bei −14 Grad Celsius, während die höchste bei 29 Grad Celsius lag. Besonders interessant und umfangreich sind die Sammlungen der unterschiedlichen Rhododendren, Brachyglottis, Olearia und Ourisisia. Markant sind auch die verschiedenen Eukalyptus-Bäume, die sich über den Garten verteilen. Der Begründer der Gärten von Inverewe war der Schotte Osgood Mackenzie. Als er das ca. 20 ha große Grundstück erbte, handelte es sich um einen felsigen Hügel mit nur einem einzigen Baum darauf. Osgood Mackenzie begann damit, das Grundstück mit einheimischen schottischen und skandinavischen Kiefern zu bepflanzen, die es vor Witterungseinflüssen schützen sollten. Zudem wurden Unmengen von Erde herbeigeschafft, mit welchen der Boden fruchtbar gemacht wurde. Auf den Weg nach Inverness, bekamen wir endlich bestellte Felder zu sehen. Bis dahin haben wir nur jede Menge Schafe und Rinderherdern zu sehen bekommen. Hin und wieder mal Pferde.
Ein relativ neuer Campingplatz, Loch Ness Bay Camping Borlum Farm. Schön gelegen und mit allem drum und dran, auch wenn die Duschen lang brauchen, um warm zu werden.
Donnerstag 9. Mai
Und wieder mal sehen wir uns eine alte Ruine an, am Fuße des Loch Ness, das „Urquhart Castle“ Diese Burg zählte in ihrer Blütezeit zu den größten in Schottland. Die steinerne Ringmauer umgab ein weitläufiges Gelände und schützte so die innen liegenden Wohngebäude aus Holz. 1275 starb Alan Durward ohne Erben, die Burg fiel an die Familie Comyn. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen, 1303 von den Schotten zurückerobert, fiel aber im gleichen Jahr wieder in englische Hand. Nachdem er König geworden war, konnte Robert the Bruce die Anlage 1306 endgültig unter schottische Kontrolle bringen. Danach gewann die Anlage immer mehr an strategischer Bedeutung und wurde ab 1395 weiter zu einer mittelalterlichen Festungsanlage ausgebaut. Um 1600 ist die Burg verlassen, da die Lairds inzwischen bequemere Residenzen in akzeptableren Gegenden bevorzugten. In der Folge spielte die Burg keine strategische Rolle mehr, die letzte Garnison verließ 1692 sie nach dem„Schottischen Jakobitenaufstand von 1689“. Fortan war die Burg dem Verfall überlassen. Und der Weg geht weiter zum „Fort George“ Fort George ist eine Festung aus dem 18. Jahrhundert und liegt nordöstlich von Inverness. Das Fort gilt als eine der bedeutendsten, nahezu original erhalten gebliebenen europäischen Anlagen aus dieser Zeit. Es wurde gebaut, um das schottische Hochland nach dem Jakobitenaufstand von 1745/1746 zu befrieden und ersetzte eine in diesem Zusammenhang zerstörte frühere Anlage. Nach der Niederlage von Bonnie Prince Charlie und seinenmAufständischen Truppen in der „Schlacht bei Culloden“ im Jahre 1746 ließ König George II. eine riesige Verteidigungsanlage gegen weitere Unruhen durch die Jacobiten errichten. So wurde Fort George die mächtigste Artillerieanlage in Großbritannien. Fort George ist weitgehend im originalen Zustand des 18. Jahrhunderts erhalten. Die Garnison verfügte über eine große Anzahl von Gebäuden, Wallanlagen und Exerzierplätzen, Artilleriegeschützen und Kanonen, sowie eine Ansammlung von Waffen, darunter Schwerter, Piken und Musketen mit Bajonetten und Patronentaschen für die Infanterie. Sie bot Platz und Unterkunft für einen Gouverneur, Offiziere, eine Artillerieabteilung und ein 1.600 Mann starkes Infanterieregiment. Die Anlage wird von einem fast eine Meile messenden Begrenzungswall umschlossen und verfügt über ein Magazin für 2.500 Fässer Schießpulver, Munition, Lebensmittelgeschäfte, eine Brauerei und eine Kapelle. Die Kasernen werden immer noch für militärische Zwecke benutzt, doch ein erheblicher Teil der Festung steht Besuchern offen. In einem Teil der Kasernengebäude befindet sich eine Ausstellung über das Leben in den frühen Jahren von Fort George, und im „Großen Magazin“ kann eine Waffensammlung besichtigt werden. Da es keine weiteren Aufstände mehr gab, diente Fort George vor alle mals Standort mehrerer Hochlandregimenter der British Army – The Seaforth, The Cameron und The Gordon Highlanders; derzeit (2008) beherbergt es das 3. Batallion des Royal Regiment of Scotland, The Black Watch.
Man kann nicht nach Schottland fahren und nicht auf das Schlachtfeld dem „Battlefield of Culloden“ blicken. Schlachtfeld von Culloden–Ende der mächtigen Clans, hier war er zu Ende: Der Traum der Highlander, in dem ein schottischer König auf dem britischen Thron säße. Zerschmettert in nur einer Stunde. Ein Blutbad, an das noch heute die Gedenksteine von Culloden erinnern. Wochenlang eilte er mit seiner Armee von Erfolg zu Erfolg, drang dabei immer tiefer in England ein, kam bis nach Derby, nur 200 Kilometer von der Hauptstadt London entfernt. Er, das war Charles Edward Stewart, genannt Bonnie Prince Charlie. Er war der Enkel des vertriebenen britischen Königs James II. Mit einer Armee hauptsächlich bestehend aus Mitgliedern der Highland-Clans führte der Prinz den Jakobitenaufstand an. Doch von Derby aus zog er sich wieder nach Schottland zurück, wollte die bis dato erfolgreichen Truppen neu aufbauen. Er wählte Inverness als Stützpunkt und wartete auf seine Feinde. Schließlich, am 16. April 1746, standen sich die beiden Armeen gegenüber – hier, auf dem Schlachtfeld bei Culloden. Die Angriffe der Highlander war aufgrund ihres Sturmlaufs gefürchtet, dem sogenannten „Highland Charge“. Diese Taktik war eine Antwort auf die Entwicklung der Musketen und Kanonen. Die Idee: Die mutigen Angreifer rannten so schnell auf die Gegner zu, dass diese nur eine Salve abgeben konnten. War diese verschossen, befanden sich die Highlander bereits mit ihren Schwertern mitten unter den Feinden und metzelten sie blutig dahin. Einige Verluste waren beim Highland Charge also ein gerechnet. Zudem funktionierte diese Attacke nur auf festem Boden und möglichst bergab. Beides war in Culloden nicht gegeben: Das Moor war denkbar ungeeignet und die Attacke wurde gar nicht befohlen. Der Stewart-Prinz wollte wohl defensiv kämpfen und so metztelte die gute Artillerie der Engländer die Highlander zu Boden, ehe einige dann unbefohlen die Attacke starteten. Zu wenige, zu spät.
Die Standortwahl Culloden war eine grandiose Fehlleistung des Bonnie Prince Charlie … Der Kampf dauerte nur kurz, doch das Trauma „Culloden“ währt noch heute. Es war der Beginn des langen Leidens der Highlander. …Damals war Culloden noch ein Moor. Heute ist es eine große Wiese, auf der es viel zu sehen gibt. Wege und Fahnen in verschiedenen Farben zeigen der Verlauf der Fronten der beiden Streitmächte. Tafeln erklären, wo welcher Clan stand. Gedenksteine markieren die Gräber der Clans und ihrer Helden. Ein altes Cottage mit Reetdach steht mitten im Feld. (Wir standen nur am Rand und haben das Feld nicht betreten). In der Folge der Schlacht von Culloden, verloren die schottischen Clans ihren Einfluss, die traditionelle Gesellschafts-ordnung wurde aufgehoben und die Stuarts mussten ihre Ansprüche auf den britischen Thronend gültig aufgeben. Culloden wird oftmals auch als das nationale Trauma bezeichnet und markiert für Schottland das Ende der Unabhängigkeit und die endgültige Integration in das Vereinigte Königreich, was bis heute von vielen Schotten als schmerzhaft empfunden wird. Demzufolge ist der Ort ein besonderer Gedenkort.
Danach ging es noch ein Stückchen weiter zur „Dallas DHU Historic Distellery“,
„Dallas Dhu“ war eine Whiskybrennerei bei Forres. Die Destillerie wurde 1898 gegründet. Der Name „Dallas“ stammt vom gälischen Wort für Tal und Wasser ab, Dhu bedeutet schwarz. 1929 wurde die Brennerei verkauft und von 1930 bis 1936 stilllegt. 1939 wurde ein Teil der Destillerie durch ein Feuer zerstört, 1947 wieder aufgebaut und geöffnet. 1983 wurde die Brennerei endgültig geschlossen. Seit 1988 ist sie als Museum zu besichtigen, wo der Hergang des Whisky brennens bis ins kleinste Detail erklärt wird. Dort bekamen wir auch unseren ersten Whisky zu trinken, und nebenbei bemerkt, der Whisky aus Schottland ist in Deutschland billiger als dort.
Ein langer Tag geht zu Ende.
Findhorn Bay Holiday Park, ein Campingplatz der alles zu bieten hat, samt einem Pizzaservies.
Freitag 10. Mai Auf geht’s, wir haben viel vor. Erster Stopp, „Spynie Palace“. Die Diözese von Moray wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts gegründet. Jahrzehnte später, gegen Ende des Jahrhunderts, wurde die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit in Spynie als Kathedrale auserkoren. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde der Bau vermutlich als Sitz für den amtierenden Bischof genutzt, was nicht eindeutig belegt ist. 1207/1208 wurde Spynie Palace unter Bischof Bricius de Douglas zum Sitz der Diözese ernannt. In der Folge nahm seine Bedeutung als Residenz zu. Im Gegensatz zum 12. Jahrhundert bestanden zu dieser Zeit bereits gemauerte Gebäude im Innenhof. Obwohl 1224 Bischof Andreas de Moravia die Kathedrale nach Elgin verlegte, wurde der Palast weiterhin als Landsitz genutzt. Fünf Jahrhunderte nutzten die Bischöfe Spynie Palace als Landsitz. Ende des 15. Jahrhunderts galt er als einer der prächtigsten Bauten in Schottland. David’s Tower ist bis heute weitgehend erhalten geblieben. Bis 1686 war die Burg einer von mehreren Landsitzen der Bischöfe von Moray. Neben St. Andrews Castle ist Spynie Palace der größte der noch erhaltenen Bischofssitze aus dem Mittelalter in Schottland.
Nächster Halt, „Elgin Cathedrale“, gegründet im Jahr 1224 galt die Kathedrale von Elgin in ihrer Blütezeit als das eleganteste Kirchengebäude Schottlands. Zudem war sich nach der Kathedrale von St. Andrews in Fife, die zweitgrößte ihrer Art im Lande. Und weiter geht’s.
Das „Duff House“ ist ein im georgianischen Stil erbautes Schloss in der Nähe von Banff. Es wurde von William Duff, Lord Braco, in Auftrag gegeben. Der Grundstein dazu wurde am 11. Juni 1735 gelegt und das Hauptgebäude in seinen Grundzügen bis etwa 1740 erbaut. Jedoch zog sich der Innenausbau sowie die Fertigstellung des gesamten Ensembles bis in die 1760er Jahre hin, wobei der ursprüngliche Plan unvollendet blieb. Auch in diesem Zustand bildet Duff House den großartigsten Schlossneubau im frühen 18. Jahrhundert in Schottland. Bis 1906 bewohnten die folgenden Earls of Fife das Duff House. 1906 den Städten Banff und Macduff übergaben. Seither diente es abwechselnd als Hotel, Sanatorium und Kriegsgefangenenlager. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es schrittweise renoviert . Seit 1995 ist es Teil der National Galleries of Scotland. Dadurch sind im Haus wieder eine Gemäldesammlung mit Werken von El Greco, J.P. Cuyp, Francous Boucher und Allan Ramsay, sowie Möbel von Thomas Chippendale zu sehen.
Letzter Halt bevor wir einen Campingplatz anfahren ist das „Kinnaird Head Castle and Lighthouse, Museum of Scottisch Lighthouses“. Der Bau der Burg begann im März 1570. Erbauen ließ sie Sir Alexander Fraser. Er machte in den 1590er- Jahren auch das Fischerdorf Faithlie zum Burgh Fraserburgh. Die letzten Leute die in der Burg wohnten, waren Henrietta Fraser und ihr Gatte. 1787 wurde Kinnaird Castle an die Trustees of the Northern Lights verpachtet, die die Burg in das Kinnaird Head Lighthouse umwandelten. Das Licht wurde erstmals am 1.Dezember 1787 entzündet. In den 1820er-Jahren wurde das Gebäude umgebaut und 1991 durch einen neuen Leuchtturm ersetzt. Heute ist dort das „Museum of Scottish Lighthouses“ untergebracht; es besteht aus dem alten Leuchtturm und einem modernen Gebäude, in dem eine Sammlung von Linsen und anderen Artefakten vieler Leuchttürme in ganz Schottland ausgestellt sind.
Deeside Holiday Park in der Nähe von Aberdeen, ein wirklich wunderschöner Platz, an dem dir Hasen und Enten über den Weg, zu den Toiletten laufen.
Samstag 11. Mai
Das „Donnattar Castle“ ist ein Augenschmaus. Die heute noch erkennbaren Gebäude stammen größtenteils aus dem 15. und 16. Jahrhundert, allerdings wird vermutet, dass auf ihrer Stelle bereits in grauer Vorzeit eine festungsartige Anlage stand. Aufgrund seiner bedeutenden strategischen Lage spielte Dunnottar Castle eine wichtige Rolle in der schottischen Geschichte, insbesondere vom frühen Mittelalter bis zur Rebellion der Jakobiten im 18. Jahrhundert. Während der Englischen Bürgerkriege wurden in Dunnottar Castle die Schottischen Kronjuwelen, versteckt. Dieses Castle wurde für so einige Filme zum Hintergrund. Game of Thones, Merida und Hamletum nur einige zu nennen. Allerdings gab es eine Herausforderung , 227 Stufen mussten bewältigt werden.
The Caravan Club limited, ist zwar nicht billig, aber schön und ruhig. Alles ist da, was man braucht und selbst mit dem Bus in die Stadt ist kein Problem.
Sonntag 12. Mai
Diesen Tag verbrachten wir komplett in Edinburgh und ehrlich, den braucht man. Allein für die Burg braucht mehr als einen Vormittag, weil es dort so viel zu sehen gab. Eine wirklich imposante Burg. Wann der Castle Rock zum ersten Mal mit einer Burg bebaut wurde, ist nicht sicher zu datieren. Die erste zweifelsfreie urkundliche Erwähnung von Edinburgh Castle findet sich in der Chronica gentis Scotorum. Dies ist eine im 14. Jahrhundert verfasste Chronik Schottlands. In ihr wird im Zusammenhang mit dem Tod von König Malcom III. im Jahr 1093 eine Burg in Edinburgh erwähnt. Dieses Datum korrespondiert sehr gut mit der heutigen Bausubstanz. Das älteste erhaltene Gebäude, die St. Margaret's Chapel, stammt vom Anfang des 12. Jahrhunderts. In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde Edinburgh Castle vielfach belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Während der schottischen Unabhängigkeitskriege (1296– 1357) wurde es mehrfach von Englischen Truppen erobert bzw. von schottischen Truppen zurückerobert, wobei die vorhandene Bausubstanz zum Großteil zerstört wurde. So konnte 1314 die Burg durch Sir Thomas Randolph, den Neffen von Robert the Bruce, zurückerobert werden. Die Anlage wurde daraufhin bewusst zerstört, fiel 1335 wieder an die Engländer und wurde durch eine List von Sir William Douglas und seinen Schotten erneut eingenommen. David II., der Sohn von Bruce, ließ die Festung nach seiner Rückkehr nach Schottland schließlich neu errichten. Nach seinem Tode 1371 endete die Regentschaft der Dynastie Bruce und die Königswürde ging an die Stuarts über, unter deren Herrschaft das Schloss zu einer der wichtigsten Königsburgen Schottlands wurde. Weitere Belagerungen folgten in den Jahren 1571 bis 1573, 1640, 1650, 1689 und 1745. Als Folge der zahlreichen Kampfhandlungen wurden die Befestigungsanlagen immer wieder erneuert und ausgebaut, so dass sich heute auf dem Bergplateau Gebäude aus fast allen Jahrhunderten nach 1200 finden. Hier residierte auch Maria Stuart – Königin der Schotten, die Cousine von Königin Elisabeth I. von England, ehe sie 1567 im Loch Leven Castle gefangengesetzt und zur Abdankung zugunsten ihres einjährigen Sohnes Jakob VI. gezwungen wurde.
Da Teile des Castles noch heute von der 2. Britischen Infanteriedivision als Garnison genutzt werden, stammen die neuesten Bauten aus dem 21. Jahrhundert. Seit 1996 befindet sich im Schloss der sagenumwobene Stone of Scone, auf dem seit dem Mittelalter zunächst die schottischen, später die englischen Könige gekrönt wurden und der sich seit 1296 unter dem Krönungsthron in Westminster befunden hatte. Der Stein war auf Befehl von Edward I. nach der Eroberung der Burganlage abtransportiert worden. Die One O’Clock Gun (13-Uhr-Kanone) wird täglich, außer sonntags, um Punkt 13 Uhr Ortszeit abgefeuert. Der Ursprung dieser Tradition liegt in der Zeit der Seefahrer, als die Segelschiffe im Firth of Forth eine exakte Zeitvorgabe brauchten, um ihre Chornometer zu justieren. Obwohl die Kanone in der Zeit der Atomuhren eigentlich nicht mehr benötigt wird, hat sich doch das Abfeuern der Kanone zu einer eigenen Touristenattraktion entwickelt und wird deshalb fortgesetzt. Die Kanone wird zusätzlich einmal an Neujahr zur Ankunft des neuen Jahres abgefeuert. Direkt vor dem Schloss, auf der so genannten Esplanade, findet seit 1950 jährlich im August das größte Musikfestival Schottlands, das Edinburgh Military Tattoo statt. Dargeboten wird vor allem, aber nicht ausschließlich Militämusik. Hauptattraktion ist regelmäßig der Auftritt der Massed Pipes and Drums, einer Formation aus etwa 200 Dudelsackspielern und Trommlern.
Edinburgh, eine Stadt die viel zu bieten hat und für die man sich ganz viel Zeit nehmen soll
Montag 13. Mai
Heute stand die „Britannia“, die am Hafen von Edinburgh liegt, auf dem Plan. Die Britannia wurde auf einer Werft in Schottland gebaut. Nach ihrem Stapellauf am 16. April 1953 und ihrer Taufe durch Königin Elisabeth II. wurde sie am 11. Januar 1954 in Dienst gestellt. Während ihres Dienstes als Königliche Motoryacht (sie wurde so konstruiert, dass sie im Kriegsfall zum Hospitalschiff umgebaut werden konnte, was allerdings nie genutzt wurde) beförderte sie die Königin, weitere Mitglieder der königlichen Familie und verschiedene andere Würdenträger zu 696 Besuchen im Ausland und zu 272 Visiten in Großbritannien. Prinz Charles und Lady Di verbrachten 1981 ihre Flitterwochen auf der Britannia. Mit der Yacht wurden 1986 in Aden über 1.000 Flüchtlinge des Jemenitischen Bürgerkrieges evakuiert. Außerdem sollte die Britannia der königlichen Familie im Falle eines Atomkriegs als sicherer Rückzugsort dienen.
1997 nahm die Conservative Party den Austausch der Britannia gegen ein moderneres Schiff in ihr Wahlprogramm auf. Nach dem Wahlsieg der Labour Party am 1. Mai 1997 wurde bekanntgegeben, dass die Britannia zwar außer Dienst gestellt, aber nicht durch ein neues Schiff ersetzt werden soll. Hauptgrund für diese Entscheidung waren die laufenden Betriebskosten von rund 30 Millionen Euro jährlich, die von den britischen Steuerzahlern aufgebracht wurden. Die königliche Familie lehnte es ab, diese Kosten ganz oder teilweise selbst zu tragen.
Die Britannia wurde am 11. Dezember 1997 außer Dienst gestellt. Königin Elisabeth II. nahm zusammen mit den meisten älteren Mitgliedern der königlichen Familie an der Zeremonie teil. Die sonst eher reservierte Monarchin vergoss öffentlich eine Träne, als sie zum letzten Mal von Bord ging.
Das oberste Deck umfasst die Räumlichkeiten der königlichen Familie, wobei Königin und Prinzgemahl in eigenen Räumen schliefen, da es auf dem ganzen Schiff ursprünglich ausschließlich Einzelbetten gab. Das einzige Doppelbett auf dem ganzen Schiff ließ Prinz Charles 1981 für seine Flitterwochen mit Diana an Bord bringen. Der Königin und ihrem Gatten standen außerdem jeweils ein eigener Sitting Room zur Verfügung, welche eine Art Büro, aber auch ein kleines Wohnzimmer darstellten. Der Abschluss der Räumlichkeiten des Oberdecks stellt eine Veranda dar. Dies soll der Lieblingsraum von Königin
Elisabeth II. an Bord gewesen sein. Hinter der Veranda schließt sich nur noch das Sonnendeck an, dessen Holzboden jeden Morgen geputzt werden musste; hier wurde manchmal auch ein aufblasbares Schwimmbecken aufgestellt.
Unterhalb des Oberdecks liegt das Hauptdeck. Dieses umfasst den Dining Room, den Drawing Room sowie den Ante Room. Beim Dining Room handelt es sich um einen verhältnismäßig großen Saal, welcher auch für Videovorführungen und Installation eines Tanzbodens geeignet war. Beim Ante Room handelt es sich um den Empfangsraum, und der Drawing Room selbst war das eigentliche Wohnzimmer der königlichen Familie. Da bewegliche Innenwände verwendet wurden, ist es möglich, diese Räume teilweise zu größeren Räumen zusammenzulegen. Des Weiteren befinden sich auf dieser Ebene die Gästekabinen, welche sehr luxuriös ausgestattet sind, sowie die Küche.
In den darunter liegenden Decks befinden sich dies partanisch ausgestatteten Kabinen des Personals und der Wachmannschaft, welche aus Royal Marines bestand. Hier waren auch eine Bar und Aufenthaltsräume für die Besatzung sowie eine große Wäscherei untergebracht. Auf nach Linlithgow!
Dienstag 14. Mai
Dieser Tag ging langsam an, erst gegen 10 Uhr machten wir uns auf den Weg. Es ging zu einer alten Kohlemine, dem Scottish Mining Museum. Die Lady Victoria Colliery ist ein ehemaliges Kohlebergwerk in der Nähe von Edinburgh. Heute ist die Anlage als Scottish Mining Museum für Besucher geöffnet. Schomberg Kerr, 9. Marquess of Lothian und Archibald Hood gründeten in den 1890er Jahren die Lothian Coal Company. Diese veranlasste die Einrichtung der Lady Victoria Colliery, die schließlich 1895 den Betrieb aufnahm. Ihr Name leitet sich von Lady Victoria, der Ehefrau des Marquess of Lothian ab. Ihren Höhepunkt erreicht die Anlage im Jahre 1953 als 1765 Personen beschäftigt wurden. Die Schließung erfolgte 1981. Im Jahre 2007 wurde sie restauriert und anschließend wurde die Anlage als Museum eröffnet. Die Anlage gilt als besterhaltenes Kohlebergwerk aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg im Vereinten Königreich. Der Schacht wurde auf 530 m abgeteuft und war damit zu Bauzeiten der tiefste Schottlands. 1948 wurde auf eine Tiefe von 489 m begrenzt. Die Victoria Colliery gehörte zu den ersten Bergwerken Schottlands, in denen extensiv auf die Nutzung von elektrischem Strom gesetzt wurde. Das betriebseigene Kraftwerk war zur Eröffnung fertiggestellt und wurde 1924 erweitert. Auffällig ist, dass das Bergwerk trotz seiner Größe nur über einen einzelnen Schacht verfügt. Die Dampfmaschine zum Betrieb des Förderturms ist die leistungsstärkste erhaltene in Schottland. Für die Arbeiter wurde eine Siedlung aus Backsteinhäusern errichtet, die unter der Aufsicht der Betriebsleitung stand. Und weiter ging es nach Newcastle.
Der Sandhaven Caravan Park ist sauber und liegt fast am Meer. Die Leute sind freundlich.
Mittwoch 15. Mai
Nur ein Programmpunkt liegt an, das Beamish Museum und glaubt mir, der Tag war echt nicht vergeudet. Das North of England Open Air Museum ist ein Freilichtmuseum in der Nähe von Newcastle. Die Ortschaft im Museum trägt wie ein benachbarter Ort den Namen Beamish. 1987 wurde das Museum als Europäisches Museum des Jahres ausgezeichnet. 1958 machte sich der spätere Museumsdirektor Frank Atkinson (1924–2014) dafür stark, die Lebens- und Arbeitsbedingungen des 19. und 20. Jahrhunderts in Nordostengland in einem Museum für die Nachwelt darzustellen. So wurde 1970 das Areal für das Museum erworben und 1972 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Betreiber sind die Grafschaft und neun ihrer Städte. Rund 95 Prozent der Betriebskosten werden durch die Einnahmen aus Eintrittsgeldern, Souvenirs und Verkauf der erwirtschafteten Produkte sowie den 1968 gegründeten Verein Friends of Beamish gedeckt. Die restlichen Kosten werden durch die Betreiber, den Staat und die EU getragen. Pro Jahr besuchen rund 350.000 Besucher das Museum.
Das Museum besteht aus mehreren Gebäudekomplexen, die in die Landschaft eingebettet sind. Die meisten der Gebäude sind Nachbauten oder stammen aus der Region. Der größere Teil der Anlagen zeigt das Leben in Nordostengland im Jahr 1913, ein kleinerer Teil basiert auf dem Leben 1825. Nicht nur durch Exponate, sondern auch durch kostümierte Schauspieler und historische Verkehrsmittel wird die Vergangenheit plastisch dargestellt.
Die „Stadt“ besteht aus einem Straßenzug im viktorianischen Stil, der das Jahr 1913 präsentieren soll. In der Stadt gibt es einen Lebensmittelladen, eine Süßwarenmanufaktur einschließlich Geschäft, eine Motorenwerkstatt mit kleiner Autoausstellung, eine Zahnarztpraxis, eine Druckerei, eine Bank, eine Gaststätte, das Haus eines Musiklehrers, das Büro eines Anwaltes und Ställe. Durch die Straße fährt eine Straßenbahn.
Die „Farm“ ist ein Nachbau, der ebenfalls das Jahr 1913 darstellen soll. Er umfasst mehrere Gebäude, die für diese Zeit typisch waren.
Bestandteile eines früheren Kohlebergwerks, das dort seinen ursprünglichen Platz hatte, sind der Förderturm der Grube einschließlich Maschinengebäuden und Fahrzeugen. Die Stollen der Grube sind begehbar. Neben der Mine befindet sich eine kleine Bergarbeitersiedlung einschließlich Garten, ein Schulgebäude und eine Methodistenkapelle. Auch dieser Abschnitt repräsentiert das Jahr 1913.
Hier wurde der zweigleisige Landbahnhof von Rowley in der Nähe von Consett in der Grafschaft Durham aus dem Jahr 1867 rekonstruiert. Einige Nebengebäude und bahntypische Exponate stammen von anderen Bahnhöfen der Region. Der Museumsbahnhof besitzt eine Wartehalle, einen Warteraum für Damen und einen Fahrkartenschalter. Neben der Station sind Signale, eine Wagenhalle, eine Wiegestation und Kohlebunker zu sehen. Zudem sind zahlreiche Frachtstücke und der Nachbau einer Lok C 060 aus dem Jahr 1889 ausgestellt.
Die Eisenbahnanlage Pockerley Waggonway als Teil des östlich gelegenen Bereichs The Georgian North umfasst einen Nachbau des Steam Elephant aus dem Jahr 1815, der nicht fahrtüchtig ist. Das Original wurde von William Chapman gebaut und versah bis 1840 seinen Dienst. Dagegen ist der Nachbau der Locomotion No.1 von George Stephenson fahrbereit. Das Original befuhr ab 1825 die Strecken der Stockton und Darlington Railway.
Dieser Gutshof, der ebenfalls zum Georgian North gehört, repräsentiert das Jahr 1825. Das Haus zeigt die damaligen Lebensbedingungen. So verfügt es nicht über einen Anschluss an das Stromnetz. An das Haus schließt sich ein für diese Zeit typischer Garten an. Abgeschlossen wird dieser Bereich von einer Pferdekoppel. Dieser Teil des Museums ist nur in den Sommermonaten geöffnet.
Das Museum verfügt über mehrere historische Straßenbahnen aus verschiedenen Städten der Umgebung, die dem Besuchertransport im Museum dienen. Sie verkehrt alle 20 Minuten auf einer Ringbahn im Uhrzeigersinn durch das Gelände. Dabei werden zahlreiche Stationen bedient. Die Strecke wurde am 24. Mai 1973 auf einem 600 Meter langen Teilstück zwischen Straßenbahndepot und dem Bahnhof eröffnet. 1985 wurde sie zur „Stadt“ verlängert. Im folgenden Jahr kam eine Verlängerung vom Depot zum neuen Besucherzentrum hinzu. Am 24. Juni 1993 wurde das letzte Stück des heutigen Rings eröffnet. Die Bahn besitzt insgesamt sieben Straßenbahnen und zwei O-Busse. Ein historischer Omnibus verkehrt zwischen Kohlebergwerk und „Stadt“.
Donnerstag 16. Mai
Heute geht es wieder auf die Fähre. Der Camper wurde fit gemacht und wir fuhren Richtung Fähre. Den Vormittag schlugen wir uns noch ein wenig durch die Stadt. Dann ging auf die Fähre.
Freitag 17. Mai
Heimat wir kommen!!! Eine lange Autofahrt liegt vor uns und mit einem Kurzen Stopps landeten wir sicher um 19:30 Uhr zu Hause.